Von Madagaskar und gefährlichen Liegeplätzen

Wir sind erst ein paar Tage hier, doch trotzdem ist schon einiges passiert auf der viert größten Insel der Welt. Je gefährlicher die Ankerplätze, desto besser sind wohl die Musiker. Schaut her für Musik und lest weiter unten von peinlichen Anker-Geschichten und schaut ein paar Bilder!

Es gibt im Grunde zwei Möglichkeiten, was man mit seinem Boote nach Ankunft in einem fremden Hafen machen kann. Entweder man hat das Glück eine Marina zu finden und macht sein Boot am Steg fest, oder man schmeißt einfach 10-50 Meter entfernt von Strand seinen Anker.

Erste Variante hat den großen Vorteil, dass man trockenen Fußes schnell und bequem auf sein Boot steigen kann. Nachteilig dagegen sind die Liegegebühren (die außerhalb von Europa eigentlich zu verkraften sind) und die Wahrscheinlichkeit, dass Ungeziefer und Ratten ebenso bequem an Bord kommen wie wir.
Da es auf abgelegenen, paradiesischen Inseln aber in der Regel keine Marinas gibt, greifen wir häufig auf unseren Anker zurück. Man lässt ungefähr 3 Mal so viel Ankerkette heraus, wie tief der Meeresgrund ist, bläst das Schlauchboot auf und paddelt an die Küste. Was jetzt so einfach klingt, birgt aber viele Gefahren:

1. Probleme mit Ebbe und Flut

Wir Grünschnäbel vergessen in Madagaskar doch tatsächlich, dass gerade Ebbe ist. Wie immer am ersten Tag können wir es nicht erwarten an Land zu kommen, um nach fünf Wochen auf See das erste Bier zu trinken und Pizza zu essen. Als wir nach 5 Stunden wieder kommen, ist die Flut bereits in vollem Gange und dafür haben wir anscheinend zu wenig Kette gelassen. Mit steigendem Wasserspiegel treibt Marianne immer weiter auf den Strand zu. Gerade noch können wir sehen, wie andere Segler unsere Marianne wenige Meter vom Strand entfernt entern und sie wieder an ihren alten Platz fahren. Diesmal aber mit genug Ankerkette… Peinlich.

Wir legen in Darwin bei Flut an und unterschätzen den Tidenhub. So wundern wir uns eines nachts, als bei Ebbe das Wasser verschwindet und Marianne sich langsam auf die Seite legt. Sieht seltsam aus, aber so hat man endlich die Möglichkeit, bei einem nächtlichen Spaziergang ganz bequem den Kiel zu inspizieren.

2. Unfälle vom Boot zum Land / Land zum Boot

Nach dem wir also mit dem ersten Ankerplatz auf Madagaskar keine guten Erfahrungen gemacht hatten, entscheiden wir uns dazu, den Standort zu wechseln. Wir liegen also nun in der Nähe des richtigen Hafens. Leider sieht uns eines morgens auf dem Weg zum Land in unserem Beiboot, eines der kleinen, superschnellen Fährboote nicht, das mit dem Bug aus dem Wasser kommt, wenn es so richtig in Fahrt ist. Wir werden also tatsächlich über den Haufen gefahren! Ein Glück passiert unseren Laptops und der Kamera nichts, und auch wir werden nur ein wenig nass. Das hätte auf alle Fälle das Ende unserer Reise sein können.

Wenn man dann abends nach einer netten Runde im „Taxi-Bé“ nach Hause will, kann es durchaus passieren, dass auf Grund unruhiger See bei starkem Wind eine Heimkehr einfach nicht möglich ist. Da heißt es dann eben zurück in die Bar…

Senf dazugeben