Ein Glück wollten wir in Indien noch ein paar Tage in Chennai verschnaufen, bevor unser Flieger wieder zurück nach Sri Lanka ging. Denn obwohl wir eigentlich gerne so schnell wie möglich zu unserer zurückgelassenen Marianne wollten, wurden diese letzten Tage noch ein Mal unbeschreiblich toll. In Mumbai gab uns nämlich Nitin spontan die Nummer von einer Freundin aus Chennai. Nach 20 Stunden Zugfahrt riefen wir Ujjayinee an, die uns schon für den nächsten Tag bei sich zu Hause einlud. Wie sich herausstellte, ist sie mit dem gebürtigen Deutschen Ed DeGenaro befreundet und nicht nur Sängerin, Komponistin und Tänzerin, sondern auch eine bezaubernde Köchin, die nach einem langen Aufnahmetag noch den Hunger von drei deutschen Wölfen zu stillen vermochte. Und als wenn das nicht genug wär, ist sie außerdem die Stimme hinter unzähligen Songs in Tamil, Hindi, Kannada, Malayalam und Telegu Filmen und hat schon mit Leuten wie A R Rahman, Illayaraja, Sajid – WWajid Yuvan Shankar Raja and MG Sreekumar zusammen gearbeitet.
Die Tage mit Ujjayinee und Ed waren einfach großartig. Wir wurden wie verlorene Söhne aufgenommen und durften bis zu unserem Abflug nach Colombo in ihrem Haus wohnen. Es wurde viel gelacht, viel gesungen, viel geraucht und viel getrunken. Danke liebe Leute, für diese schöne Zeit!
In Südafrika hangelten wir uns von Kontakt zu Kontakt und irgendwie sind wir dann eines Tages, bei Andrew gelandet. Also Lincoln und Ben haben sich in Berlin getroffen, Lincolns Cousin Damien lebt in Kapstadt, der hat uns Lindiwe Suttle vermacht und die hat uns dann den Andrew empfohlen, weil er das Cover für ihre erste CD designed hatte. Ja, so einfach kann es manchmal sein, bis man an die richtigen Leute gerät!
Dafür, dass Andrew eigentlich seine professionelle Musiker-Karriere an den Nagel gehängt hat und jetzt nur noch zum Spaß musiziert, hat er noch verdammt tolle Sachen drauf! Für unsere erste CD – AAA – steuerte er den Intro-Track bei, den wir unter einer Mole in Kalk Bay aufgenommen haben. Im Hintergrund von diesem Tack gibt es deshalb wunderschönes Möwen-Gekreische. Gerettet hat diese Aufnahme übrigens Andrews Beanie, dass als Windschutz fungierte.
Außerdem hat er bei dem erst ziemlich trägen Song von Ujjayinee – “Kalighata (Rain Clouds)” – mal so eben, nebenbei sozusagen, ein wenig auf der Gitarre rumgeklimpert und dadurch die komplette Struktur und Harmonie dieses Songs verändert! So waren wir wieder inspiriert und das großartige Ergebnis ist auf unserer ersten Platte gelandet.
Was Andrew sonst noch so macht, sollte man sich auf seiner Seite unbedingt anhören.
Eine musikalische Famile haben wir da gefunden in Sri Lanka. Udaya ist der Bruder von Saman und zusammen betreiben die beiden einen Musikladen in Galle – wahrscheinlich sogar DEN Musikladen dort. Von Tablas über Violinen, Trommeln aller Art und Harmonien, gibt es dort so ziemlich alles. Und Udaya kann die meisten Instrumente auch noch spielen!
An einem Abend haben wir es dann geschafft, Udaya von Frau und Kindern noch mal in den Musikladen zu locken und einfach ein paar Mikrofone hingestellt. Nach ein paar traditionelleren Songs mit Saman, bekam er dann die Kopfhörer für unsere Sachen und hat einfach gerockt! Alle Tablas auf unserem Album AAA wurden von ihm gespielt. Ein großes Gefühl und technisches Geschick legt dieser Mann an den Tag.
Name: | Captain Ben Bart |
Rolle: | Expeditionsleiter, Kapitän, Toningenieur |
Geburtsdatum und -ort: | 29. Oktober 1986 in St. Augustin |
Nationalität: | Deutsch |
Instrumente: | Cello, Gitarre, Klavier, Percussion |
Mag: | Müll in den Hosentaschen, das Meer im allgemeinen, Sonne, Hopfenkaltschale, Pilzsuppe, das Essen vom Smutje |
Mag nicht: | Telefonieren, Stress, Plastikblumen, Mückenstiche |
Stärken: | Sieht alles positiv, angenehme Persönlichkeit, Segeln, Multi-Instrumentalist |
Name: | Smutje Hannes Hafenklang |
Rolle: | Produzent, Smutje, Toningenieur |
Geburtsdatum und -ort: | 17. April 1988 in Rostock |
Nationalität: | Deutsch |
Instrumente: | Bass, Gitarre, Synthies |
Mag: | Den ganzen Tag Musik hören, gutes Essen, gutes Wetter, guten Rum |
Mag nicht: | Regen, +30 C, zu lange Segeltrips, Kakerlaken in der Galley |
Stärken: | Braucht kein Schlaf, Goldene Ohren, schnelle Auffassungsgabe |
In Mumbai trafen wir Mark und Nitin in ihrem gemeinsamen Studio mit der wunderschönen Dachterrasse, von der aus man die ganze Stadt überblicken kann. Mark lebte für ein paar Jahre in Australien, wo er seinen Master in Audio Production and Sounddesign absolvierte. Wieder zurück in seiner Heimatstadt arbeitet er seit dem bei TV-Produktionen und an Werbeclips. Während wir auf der Terasse mit Nitin schwitzten, komponierte Mark einen großartigen Elektro-Pop-Song an seinem Rechner. Wir sind gespannt, welcher Musiker dieses Chillout-Stück mit seinem akustischen Instrument ein wenig mehr Leben einhauchen wird…
Ben und Reini kennen sich schon aus der Schule und im November 2011 wollte Reini dann einfach mal vorbei kommen. Segeln, Reisen und Urlaub. Bei uns heißt das Motto aber “Hand gegen Koje” und so musste Reini ordentlich mit anpacken, die Marianne in Schuss zu halten. Hat er auch gut gemacht!
Und als wir “Being Slow” aufgenommen haben, fehlte uns irgendwie noch ein Schlagzeug. Das hat er gespielt, auch dann noch ein paar andere Sachen und hat sich somit zu einem wertvollen Crew Mitglied hochgearbeitet. Sogar jetzt unterstützt er uns aus dem fernen Heidelberg, wenn wir auf See sind mit aktuellen Wetterinformationen. Außerdem hat er großartige Reiseberichte verfasst, die man alle hier findet UND übersetzt das deutsche Kuddelmuddel von Hannes ins Englische. Ein echter Pfundskerl!
Wow! Dieses Mal hatten wir echt Glück! Wir haben ein paar Jungs von den großartigen Wicked Aura vor das Mikro bekommen. Die Drumming-Band aus Singapur tourt gerade um die Welt und wird auch bald in Deutschland zu sehen sein. Freut auf euch ein Energie geladenes Video mit starkem Dancefaktor. Viel Spaß!
Wir sind also doch nicht ganz allein da draußen – René ist der erste echte Yachtie, den wir auf unserer Reise treffen. Der Australier segelt mit seiner Frau Cerae auf seinem schönen Segelschiff Anima einen Schritt langsamer als wir zu den schönsten Orten der Welt. Als René einmal an Bord unserer Marianne ist und wir abends ein wenig Musik zusammen machen wollen, fängt er plötzlich an auf unserem Spülbecken Schlagzeug zu spielen. Wer hätte gedacht, dass man daraus solche tollen Töne erzeugen kann! Am nächsten Morgen ist René wieder da und fängt gleich wieder an. Es ist ja bereits alles aufgebaut. Er hat den Rhythmus einfach im Blut.
Nachdem wir noch Chris mit seinem Schiff Asylum getroffen haben, sind wir nun eine richtige Segel-Gang und machen zusammen die Küste von Darwin unsicher…
Mittlerweile wollen René und Cerea ihre Anima leider verkaufen, doch auf sailbirds.blogspot.com könnt ihr euch noch ihren tollen Blog anschauen.
Was René so mit unserer Spüle getrieben hat, gibt es hier zu sehen!