So, dann hoffen wir mal, dass ihr den ersten Teil gelesen habt und fangen ohne große Vorrede an!
In den Bars von Bangkok haben wir ein paar Musiker getroffen und konnten sogar einen Gitarristen und Sänger dazu überreden, für uns zu spielen. Nach und nach kommt doch Bild- und Tonmaterial zusammen.
Die aktuelle Flutsituation in Bangkok ist natürlich ziemlich schlimm für sehr viele Menschen. Es stehen unzählige Häuser mit dem Erdgeschoss komplett unter Wasser. Viele Menschen haben deshalb die Stadt verlassen oder ihr Hab und Gut in höhere Gefilde verfrachtet. Zum Beispiel sind alle größeren Brücken zugeparkt mit Autos, um diese. vor der Flut zu sichern. Sieht ganz witzig aus. Da kommen dann so 20 Tuk Tuks und danach 20 Taxen, dazwischen ein paar normale Autos und dann wieder Taxen. Zum Glück ist das Viertel in dem wir uns aufhalten nicht so schlimm betroffen. Weite Teile stehen entweder gar nicht unter Wasser oder nur leicht, und die Situation scheint sich auch etwas zu entspannen. Als sichtbares Mahnmal liegen überall vorsichtshalber Sandsäcke herum. In den letzten 2 Wochen hat es auch nicht wirklich geregnet, sodass wir das Beste hoffen.
Leider mussten wir ein paar Stunden in unterschiedlichsten Polizeistationen verbringen. Uns wurde nämlich unsere Nikon Kamera aus dem Hotel gestohlen.Ärgerlich. Sehr ärgerlich! Wenn unsere Marianne untergeht, können wir mit der Kamera wenigstens noch Bilder davon machen… Spaß bei Seite, das ist wirklich nicht lustig. Wir konnten die Aufnahmen der privaten Überwachungskamera organisieren, aber da ist nicht wirklich was zu sehen. Da es also keinen klaren Beweis gibt, wird uns die Polizei wohl weiterhin auslachen und wir können unsere geliebte Kamera abschreiben. Mitleidsemails bitte vor allem an hannes.koch@sailingconductors.com. Hannes leidet doch sehr.
Obwohl Hannes die Bilder täglich auf einer Festplatte sichert, sind doch die Aufnahmen von dem Tag leider verschwunden. Wir sind ja froh, dass nicht noch Mikrofone, Laptop und der ganze Rest mitgenommen wurden. Kurz bevor wir Bangkok dann verlassen mussten, konnten wir mit unserer GoPro noch Manis aufnehmen und unseren Schmerz über den Verlust ein wenig vergessen. Hier für euch noch ein schönes Bild von der Khao San Road. DER Touristen-Straße schlecht hin. Hier tummeln sich alle Leute aufgrund der vielen Läden, Stände, Bars, Clubs und natürlich Pad Thai Wägen! Nicht zu verachten ist auch die etwas ruhigere Nebenstraße, in der es viele Live-Musiker gibt und sich unser Hostel befand.
Wie ich ja bereits in dem letzten Bericht erzählt habe, sind wir jetzt dicke Freunde mit den Schneider-Jungs vom Boworn Laden.Ob ihr es glaubt oder nicht: Nicht nur, dass sie uns die 200 km aus von Bangkok zu unserem Boot nach Hua Hin gebracht haben, auf dem Weg mit uns noch reichlich getrunken und gespeist haben, nein, die mega Überraschung war, dass wir die kommenden 3 Wochen in einem Appartement wohnen sollen! Natürlich mussten wir auch die von Jetski gezogenen Luftmatratzen ausprobieren….
Zurück am Boot gibt es wie immer viel zu tun! Vom Rumpf Muscheln abkratzen, ein paar Segel nähen (lassen), den Motor reparieren und Autopiloten wieder fit machen. Bleibt noch zu erwähnen, dass wir natürlich auch unsere Segel ausmessen müssen, um schöne neue Dank den Kickstarter-Spenden zu bestellen! Das Boot an sich ist natürlich in Ordnung, wir könnten jederzeit Segel setzen, aber besser wäre es schon, wenn auf dem nächsten Trip nach Kambodscha alles reibungslos funktioniert.
Falls ihr wissen wollt, was die Jungs den ganzen Tag noch so machen: Das aufgenommene Material bearbeiten, Sponsoren akquirieren, E-Mails beantworten, die Trips planen, Interviews geben, den Blog und Facebook aktuell halten. Das macht zwar alles Spaß, ist aber irgendwie auch Arbeit. Vor allem bei 35°C im Schatten! Da mag man eigentlich lieber in der Hängematte liegen. So wohl auch die Taxifahrer. Man kann mit dem Finger in die zu fahrende Richtung zeigen und trotzdem nicht an seinem Ziel ankommen. Kommunikation komplett ohne Englisch ist dann doch eher schwierig. Immerhin ist das Taxifahren erschwinglich. Für 2,50 € fährt man ungefähr 14 km. Mit Meter. Ohne kommt man da wesentlich früher zum Stehen.
Schwierig wird die Kommunikation dann bei anspruchsvolleren Themen wie: “Die Reparatur der Dieselpumpe des Motors”. Oder bei eigentlich allem, was man so an größeren Dingen kauft. Aufgrund der Kommunikationsschwierigkeiten, habe ich eigentlich ständig das Gefühl, mehr zu bezahlen, als die Einheimischen. Es ist jetzt nun auch nicht teuer, aber trotzdem stehe ich eigentlich immer über Strom.
Genauso Energie geladen ist unsere kleine gelbe Hummel. Unser Roller! So können wir zwischen Boot und Appartement oder Boot und Baumarkt hin und her pendeln und morgens und abends zu dritt was Essen fahren.
Sogar zu dritt passen wir samt Rucksack und Einkäufen noch bequem auf unseren Roller. Heute haben wir auch schon 4 erwachsene Männer auf 2 Rädern gesehen. Die Verkehrsregeln sind hier… eher als guter Rat zu verstehen. Wenn du doch mal auf der falschen Seite fahren willst – okay! Wenn du trotzdem Gegenverkehr zum Überholen ansetzt – ebenso total okay! Irgendwer wird schon ausweichen. Und im Gegensatz zu Indonesien hupen die Menschen hier auch nicht. Jeder ist entspannt und nimmt Rücksicht auf die anderen. Toll!
Seit dem ich an diesem Bericht sitze, sind wir schon wieder nach Bangkok gefahren, um eine neue Kamera zu organisieren und für eine weitere Nacht den heftigen Puls dieser Stadt zu spüren. Zusammenfassend kann man also sagen, dass die letzten 2 Wochen einfach nur aufregend waren und ich mich schon auf die kommenden Abenteuer freue! Stay tuned…