Unser Zweijähriges

Unfassbar, wie die Zeit verrinnt! Heute sind es genau zwei Jahre, in denen „Marianne“ uns schon um die halbe Welt geführt hat. Eingepfercht über vierundzwanzig Monate auf immer den selben, unveränderlichen sieben Quadratmetern. Mit unserem Haus auf Wanderschaft, unserem unscheinbaren Schneckenhäuschen, waren wir bereits in vierzehn unterschiedlichen Ländern auf drei Kontinenten und drei riesigen Weltmeeren. Den Pazifik haben wir ziemlich schnell hinter uns gelassen und der Indische Ozean war bis zum Kap Agulhas, dem südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents, unser treuer Begleiter. Nun stechen wir in die kalte See des Atlantiks, der uns über Brasilien, durch die Karibik bis in die U.S.A. und hoffentlich auch heil nach Europa und Deutschland führen wird.

201228_204337906257858_4057582_o(1)Dass wir überhaupt so weit gekommen sind, grenzt fast schon an ein Wunder – oder an viele. Als wir damals nämlich mit unseren Gitarren und ein paar Klamotten auf den Salomonischen Inseln ankamen, hätten wir beinahe gleich wieder zurückfliegen können. Der Vorbesitzer hatte auf dem Weg zu den Inseln einen Unfall, bei dem er vom Baum an der Brust getroffen und über Bord geschleudert wurde. Mit letzter Kraft konnte er sich allerdings festhalten und ließ sich bei der nächsten Bewegung wieder aufs Deck fallen. Trotz zwei gebrochener Rippen und gebrochenem Brustbein, schaffte Paul es in den sicheren Hafen und erklärte uns unter Schmerzen noch alles wichtige, bevor er zurück nach Australien und ins Krankenhaus flog. Letztendlich ist für ihn zum Glück alles gut ausgegangen und auch unsere Crew, bestehend aus einem Captain ohne Hochseeerfahrung und einem Smutje ohne jeglichen Plan, konnte sich auf den ersten Trip nach Papua Neuguinea machen.

240995_214455578579424_4843877_oOhne Bart und Ahnung bestiegen wir unsere Marianne und sollten sie erst drei Wochen später und eintausendfünfhundert Kilometer weiter wieder verlassen. Natürlich war nicht alles glatt gelaufen und trotz einer ausgiebigen Tunfischdiät, war uns am Ende nur noch eine einsame Maisdose und ein halber Liter Wasser übrig geblieben. Bärtig und abgemagert sahen wir Leichtmatrosen nun auch schon fast wie echte Seemänner aus. Aber wir waren angekommen, das ist schließlich was zählt!

Doch das ist lange her. Mittlerweile haben wir sogar genug Toilettenpapier, Zahnbürsten, frische Unterwäsche, Müsli und Musik an Bord, um so bequem und sicher wie möglich in den nächsten Hafen zu segeln. Wir sind zu einem starken Team zusammengewachsen, das die guten Tage gelernt hat zu genießen und sich von den schlechten Tagen nicht entmutigen zu lassen. Nach jedem Sonnenaufgang  stürzen wir erst einen Kaffee hinter und dann uns voll Abenteuerlust in den Dschungel fremder Kulturen, um die besten Musiker zu finden und für unseren Traum zu begeistern.

Je weiter wir weg von zu Hause sind, desto öfter nehmen die Gedanken auch mal Reißaus und kämpfen sich über meterhohe Wellen in die grenzenlos ferne Heimat zu unseren Familien, Freunden, Fans und Helfern. Ohne eure Unterstützung wären wir ganz sicher nicht so weit gekommen. Nur Dank eurer Hilfe können wir im Sommer unser erstes Album, auf unserem eigenen Label veröffentlichen!

778922_533839256641053_1308538725_oDoch bis dahin müssen wir noch die längste Etappe hinter uns bringen, die wir je am Stück gesegelt sind. Wir zählen für euch jeden einzelnen, der sechstausend Kilometer offenen Ozeans in den sechs bis acht Wochen nach Rio de Janeiro, Land Nummer fünfzehn auf dem vierten Kontinent. Unzählbar dagegen sind all die unglaublichen Erfahrungen, die wir schon machen mussten und durften, die uns verzweifeln, erstaunen und total ausflippen ließen.

Wir wollen mehr davon – Brasilien, wir kommen!

2 Gedanken zu „Unser Zweijähriges“

  1. 2-Year anniversary!

    Thanks you so much Marianne! you spent with my close friends. Thanks for taking care and hanging out with them.
    I was very pleased to meet and made friend with you.
    I’ve always thought about you during the past 14 months.

    Marianne! Please, tell with Benni that, his smile appeared in my dreams almost every night. I don’t care Wherever he came, whatever he did, who was beside him, happy or sad … I still miss him and always wish peace and happiness come to him.
    I was very fortunate to became a harbor for you and is one of the stops of Benni.

    Hope you will bring Benni and Hannes to where they want to come safely and peace.
    I love you Marianne!

  2. hollo jungs aus germany, gratulation zum zweijährigen jubiläum-weiter so-dann wird brasilien schon kommen-frohe ostern auf hoher see wünscht wolfgang aus hro

Senf dazugeben