solar music

Auf dem Weg nach Madagskar

Während wir nun also schon eine Weile unterwegs sind, will ich kurz unsere Abwesenheit nutzen und ein wenig Zeit der Marianne widmen. Unser Dickerchen kommt bei all dem Schabernack mit Musikern ja fast ein bisschen zu kurz… Die Seglerkollegen kennen das sicherlich, auch an so einem Boot gibt es immer was zu tun. Hier also mal ein paar handwerkliche Arbeitsproben.

Neueste Anschaffung an Bord

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Ein 230-Watt Solar Panel aus Indien. Alle haben uns ein bisschen belächelt, als wir das Teil schon nicht richtig ins Tuk-Tuk bekommen haben. Aber nun ist es oberhalb des Cockpits installiert und dient gleichzeitig als Regen- und Sonnenschutz. Wie praktisch!

Zunächst sind wir etwas verwirrt, als der Sticker auf der Rückseite auf ein 24 Volt Panel deutet, doch der Kollege aus Indien versichert uns per Mail, dass es sich um ein 12 V Panel handelt. Nagut. Ran mit dem Ding an unseren 30 Ampére Laderegler! Mit unseren bisherigen 60 Watt Solar-Leistung sollte der eigentlich über genügend Reserven verfügen. Und es läuft! Trotz starker Bewölkung stolze 6 A auf dem Tacho… Wir können es kaum erwarten, wenn sich die Sonne mal richtig zeigt. Gewünscht – geschehen. Die Sonne ist da, doch der Strom ist weg…

Nach kurzer Recherche im Internet ist klar: Unser alter Solar-Charge-Controller ist mit der Neuanschaffung überfordert. Ein neuer MPPT-Regler wäre wohl die beste Wahl. Aber – ach du meine Nase – sind die teuer! Zum Glück hat der Solar-Laden in Colombo nur noch einen PWM-Controller von TATA aus dem Jahre 2008 auf Lager. Nächster Versuch und: Tataaaa, über 10 A in der morgentlichen Sonne. Das freut unseren Kühlschrank und unsere Laptops und am Ende auch euch, weil wir jetzt auf See auch Filme schneiden können!

Wo wir schon beim Regenschutz waren

Die Frau unseres Vorbesitzers war eine ganz fleißige Näherin und hat den schicken Spritzschutz im Cockpit kreiert. Um nun auch im Monsunregen draußen lesen, essen und schlafen zu können, führen wir ihr Werk weiter. Also, lassen weiterführen… Mit Zettel und Stift male ich eine 1A Konstruktionszeichnung und Ben sagt mir die zugehörigen Maße an. Dem Sattler unseres Vertrauens überreichen wir die noch vorhandenen Stoffreste und erklären gerade mal 1-2 Stunden mit Zettel, Händen und Füße, was zu tun sein, bis wir glauben, er habe es verstanden.

Zwei Tage später nehmen wir im selben Laden dann unsere neuen Vorhänge entgegen. Schick sind sie geworden, genau so, wie wir sie uns vorgestellt haben. Auf dem Boot ist die Enttäuschung dann allerdings groß: Jegliche Teile sind 40 cm zu lang! Wie konnte das passieren? Ist unsere Skizze etwa nicht eindeutig gewesen? Hach, ärgerlich. Aber nach nur 2 weiteren Tagen hängen nun schön rot rund um unser Cockpit neue Regenschütze.

Fast ein Loch und neue Fender

Die alte Dame mag es anscheinend gar nicht, wenn wir sie für 4 Wochen alleine lassen und nach Indien reisen. Bei starkem Monsun-Wind und entsprechendem Seegang im “sicheren Hafen” hat sie alles versucht, um sich von dem ungeliebten Ponton zu lösen. Nachdem einige Seile gerissen waren, verursachte dann ein hässlicher und auch unnötiger Metallstift am Ponton tiefe Kratzspuren am Rumpf. Wir hatten auch Seile an den alten Spinnaker-Haltern befestigt und an einer Stütze der Reling. Alles rausgerissen… da war anscheinend ordentlich was los.

Beinahe wäre wohl noch schlimmeres passiert, wenn Martyn nicht nach dem Boot geschaut und Marianne im letzten Moment mit allen auffindbaren Tampen gesichert hätte. Selber Martyn hat dann auch die betreffende Stelle wieder flott gemacht. Herzlichen Dank an dieser Stelle noch mal dafür!

Bei der ganzen Aktion ist auch ein großer, oranger Fender von uns abhanden gekommen. Als Ersatz organisiert Ben bei dem Autohändler unseres Vertrauens fünf Tuk-Tuk-Reifen. Quietscht etwas, wenn sich Marianne gegen den Ponton drückt, aber dafür waren sie unschlagbar billig und sind doch auch ein super Andenken, oder?!

Immer Sorgen mit Mr. Vee

Schon in Malaysien wurde die arme Selbststeueranlage ja von diesem ungeheuren Fischerboot attakiert. Das ganze hatten wir dann damals anscheinend mit den falschen Materialien repariert. Auf dem 6 Wochen-hart-am-Wind-Trip nach Sri Lanka bricht eine Platte und einige kleinere Teile werden noch in Mitleidenschaft gezogen. Das komplette Gestänge verschiebt sich anschließend durch die ungünstige Kräfteverteilung.

Mit ganz viel rostfreiem Stahl, Schrauben zum Fixieren der Rohre und einer neuen Carbonfaserplatte glänzt unser Liebling nun auch viel schöner und steuert uns gerade nach Madagaskar. Bei Ankunft berichten wir dann, ob die Reparaturen gehalten haben und ob der Mr. auch vor dem Wind seinen Mann steht!

Was noch so anlag

  1. Bilgenpumpe reparieren – endlich keine Eimerkette mehr
  2. eine Lampe im Cockpit – nun erkennt der Captain auch, was er da isst
  3. Den Schalter der Lampe in der großen Koje hatte ich mal totgelötet
  4. Das Kompasslicht will jetzt wieder
  5. Die Klappe zur Ankerkette ist nun hoffentlich dicht und lässt kein Wasser mehr in die Bilge
  6. Wir haben neue Wasserkanister
  7. Das Lenkrad und der Gashebel gehen nach umfangreicher Säuberung wieder butterweich

Senf dazugeben